Mondrian Ensemble

 

Als „kühne Brückenbauer*innen“ wurden die Musiker*innen des Mondrian Ensembles in der Laudatio bezeichnet, als sie 2018 den Schweizer Musikpreis erhielten. Fäden zu spinnen, die sich ohne Rücksicht auf gewachsene Gräben durch die Musikgeschichte ziehen, die Auseinandersetzung mit neuer und neuester Musik ist den Musiker*innen ein ebenso wichtiges Anliegen wie die Beschäftigung mit dem klassisch- romantischen Repertoire. Zudem überschreiten die vier Musiker*innen gern den Rahmen der Kammermusik, hinaus zur Improvisation, dem Tanz- und Musiktheater und der elektronischen Musik.

 

Gegründet im Jahr 2000 in Basel hat das Mondrian Ensemble im Jahr 2020 sein 20-jähriges Jubiläum gefeiert. Das Mondrian Ensemble, mit Ivana Pristašová-Zaugg (Violine), Petra Ackermann (Viola) und aktuell wieder mit einem seiner Gründungsmitglied, dem Cellisten Martin Jaggi, hat einen wertvollen Beitrag zum zeitgenössischen Musikschaffen geleistet und zahlreiche Werke uraufgeführt. Besonders intensive Zusammenarbeit verbindet das Mondrian Ensemble unter anderem mit den Komponisten Dieter Ammann, Detlev Müller-Siemens, Jürg Frey, Edu Haubensak, Jannik Giger, Klaus Lang, Germán Toro-Perez und Thomas Wally. CD-Aufnahmen bei Musiques Suisses, Tree in a Field, Neos, Wergo und col legno dokumentieren diese Arbeit.

 

Das Mondrian Ensemble kuratiert eine eigene Konzertreihe in der Schweiz und konzertiert regelmässig auf Bühnen und Festivals in ganz Europa. 2012 erhielt das Ensemble das Werkjahr für musikalische Interpretation der Stadt Zürich, 2015 wurde es in das Partnerschaftsprogramm der ehemals Fondation Nestlé pour l’art aufgenommen.

Ivana Pristašová-Zaugg ⎜ Violine

 

Ivana Pristašová-Zaugg ist Solistin und Kammermusikerin. Neben der klassischen Musik setzt sie sich intensiv mit zeitgenössischer Musik auseinander und brachte unzählige Werke zur Uraufführung. In Bratislava, Slowakei erhielt sie ihren ersten Violinunterricht im Alter von sieben Jahren. Ihr darauffolgendes Violinstudium absolvierte sie am Konservatorium in Bratislava sowie an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien bei Prof. M. Frischenschlager. Grosse Bedeutung in ihrer künstlerischen Entwicklung hatte für Ivana Pristašová-Zaugg die Begegnung mit Frau Prof. Eugenia Tchougaeva, die sie über viele Jahre als Lehrerin betreut hat. Aus ihrer grossen Leidenschaft für die Kammermusik heraus gründete sie schon während ihrer Studienzeit mehrere Kammermusikformationen, unter anderem das opera aperta ensemble in Bratislava und später das Trio Eis in Wien mit Petra Ackermann, Bratsche und Roland Schueler, Cello.  Von 2000 bis 2009 war sie Konzertmeisterin der Kammersolisten Bratislava, die unter ihrer Leitung viele erfolgreiche Konzerte absolvierten. Ivana Pristašová-Zaugg arbeitete von 2002 bis 2007 hauptsächlich mit dem Klangforum Wien in zahlreichen Projekten in ganz Europa zusammen. Heute ist sie Mitglied des Ensemble Phace/contemporary music in Wien und des «oenm. österreichisches ensemble für neue musik» in Salzburg, die bei vielen bedeutenden Festivals auftreten. Regelmässig konzertiert sie auch mit der neuen Formation Faces piano trio in der Slowakei. Seit 2007 leitet sie eine Violinklasse und das Ensemble für neue Musik KONStellation am Konservatorium in Innsbruck. Als Kammermusiakerin spielte Ivana Pristašová-Zaugg mit bedeutenden Künstlern wie Benjamin Schmidt, Robert Cohen, Vladimir Mendelssohn, Gottlieb Wallisch und Patricia Kopatschinskaja zusammen und arbeitete intensiv mit Komponisten wie Salvatore Sciarrino, Helmut Lachenmann, Georg Friedrich Haas, Enno Poppe, Bernhard Gander, Beat Furrer, Pierluigi Billone und vielen mehr.

www.ivanapristasova.ch

Petra Ackermann ⎜ Viola

 

Petra Ackermann wurde in Klagenfurt/Österreich geboren. Sie absolvierte ihr Studium bei Siegfried Führlinger an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien sowie an der Royal Academy of Music in London bei John White und Jan Schlapp (Barockviola). Entscheidend für ihre künstlerische Entwicklung war die Zusammenarbeit mit Garth Knox, bei dem sie in Paris zeitgenössisches Violarepertoire studierte. Petra Ackermann ist Widmungsträgerin zahlreicher Werke und hat mit bedeutenden Komponisten gearbeitet, wie z.B. Beat Furrer, Friedrich Cerha, Georg Friedrich Haas, Klaus Lang, Pierluigi Billone, Peter Maxwell-Davies, Pierre Boulez oder Jonathan Harvey.

 

Als Solistin konzertierte sie mehrmals im Wiener Musikverein und im Wiener Konzerthaus. Sie wird regelmässig zu renommierten Festivals eingeladen, wie z.B. Wien Modern, Musikprotokoll Graz, Klangspuren Schwaz, Carinthischer Sommer, Salzburger Festspiele. Sie ist Mitglied im Trio Eis, im Ensemble PHACE contemporary music, im Ensemble Phoenix Basel und im Ensemble Wiener Collage. Ausserdem war sie als Gastmusikerin im Klangforum Wien sowie im Ensemble Contrechamps tätig. Intensive Zusammenarbeit verbindet sie ausserdem mit Musikern aus den Bereichen Jazz und elektronische Musik wie z.B. David Liebmann, Wayne Horvitz, Elliott Sharp, James Blood Ulmer. 2009 erhielt sie den Förderpreis für Musik des Landes Kärnten. Seit 2009 wohnt sie mit ihrer Familie in Baden. Petra Ackermann erhielt 2018 den Werkbeitrag des Aargauer Kuratoriums.

Martin Jaggi ⎜Violoncello

 

Martin Jaggi, geboren 1978 in Basel, spielt seit seinem 7. Lebensjahr Violoncello und erhielt seinen ersten Kompositionsunterricht von seinem Vater, dem Komponisten und Ägyptologen Rudolf Jaggi. Von 1995 – 96 studierte er bei Rudolf Kelterborn Komposition, von 1996 – 2000 Violoncello bei Reinhard Latzko sowie Komposition bei Detlev Müller-Siemens an der Hochschule für Musik Basel. Ein Anschlussstudium bei Walter Grimmer an der Hochschule Musik und Theater Zürich beendete er 2002 mit dem Konzertdiplom mit Auszeichnung. 2004 – 06 folgte ein Aufbaustudium für Komposition bei Manfred Stahnke an der Musikhochschule Hamburg.Im Zentrum seiner Arbeit als Interpret steht für Jaggi die Tätigkeit im Ensemble Phoenix Basel und dem Mondrian Ensemble, das er mitbegründet hatte, und in dem er von 2000 – 2013, sowie wiederum seit 2024 Mitglied ist. Zudem ist er Solocellist der basel sinfonietta. Konzerte als Kammermusiker und Solist führten Jaggi in über 30 Länder.

Am Anfang von Jaggis kompositorischer Laufbahn stand die Aufführung des Sahara-Zyklus im Rahmen des Europäischen Musikmonats 2001 in Basel. Seither folgten zahlreiche Kompositionsaufträge u.a. vom Sinfonieorchester Basel, vom Luzerner Sinfonieorchester, vom Festival Archipel Genf, vom Musikfestival Bern, vom Ensemble Phoenix Basel, dem Collegium Novum Zürich, dem Münchener Kammerorchester, dem Österreichischen Ensemble für Neue Musik und den Donaueschinger Musiktagen. Seine Werke wurden in zahlreichen europäischen und asiatischen Ländern sowie in den USA, in Kanada, Mexiko, Argentinien und Südafrika aufgeführt und von verschiedenen Radiostationen aufgezeichnet.

Seit 2016 ist Martin Jaggi Dozent am Yong Siew Toh Conservatory of Music (National University of Singapore). Er lebt mit seiner Frau und zwei Kindern in Singapur, isst und reist gerne und pendelt regelmäßig zwischen Europa und Asien.