NOTTURNO

TERMINE

Di 1.04.2025, 19:30h, Helferei, Zürich
Mi 2.04.2025, 19:30h, Le Cap, Bern
Fr 4.04.2025, 19:30h, Don Bosco, Basel
Sa 5.04.2025, 19:30h, Historisches Museum Baden

Mondrian Ensemble

Ivana Pristašová Zaugg – Violine
Petra Ackermann – Viola
Martin Jaggi – Violoncello

Daniel Meller – Violine II (Gast)
Robin Adams – Bariton (Gast)

PROGRAMM

 

Frank Martin (1890-1974)
Trio à cordes (1936)
Grave
Très vif et coulant
Très lent

 

Nadir Vassena (*1970)
2. Streichtrio: «Gesänge der Frühe» (2024/25, UA)

 

— Pause —

 

Othmar Schoeck (1886-1957)
Notturno Op. 47 Fünf Sätze für Streichquartett und eine Singstimme (1933)
I. Ruhig
II. Presto
III. Unruhig bewegt
IV. Ruhig und leise
V. Rasch und kräftig, quasi Recitativo

© Robin Adams
© Nadir Vassena, Foto: Giampaolo Minelli

Mit dem Einbruch der Dunkelheit beginnt eine ganz besondere Zeit, in der sich die gewohnten Koordinaten unserer Wahrnehmung verschieben. Das Mondrian Ensemble widmet sich mit seinem 2. Saisonprogramm den wundersamen Stunden zwischen Abenddämmerung und Morgengrauen und beleuchtet auf seinem nächtlichen Streifzug Musik aus drei Sprachregionen der Schweiz.

 

Neben dem „Notturno“ für tiefe Stimme und Streichquartett von Othmar Schoeck (1886–1957) erklingen das selten gespielte Streichtrio von Frank Martin (1890-1974) und die eigens für dieses Programm komponierte Uraufführung des 2. Streichtrios „Gesänge der Frühe“ des Tessiner Komponisten Nadir Vassena (*1970).

 

Der Mittelpunkt des Programms bildet das Notturno op. 47 für tiefe Stimme und Streichquartett, eines der persönlichsten Werke des Komponisten Othmar Schoeck. Es wurde zwischen 1931 und 1933 geschrieben und diente als persönliche Beichte nach einer unglücklichen ausserehelichen Liebesbeziehung. Die fünf Sätze vertonen Verse des österreichischen Dichters Nikolaus Lenau und des Schweizer Schriftstellers Gottfried Keller. Hier verbinden sich Spätromantik, Expressionismus und Moderne zu einem ganz eigenen Ton, der ein spannendes Licht auf seine künstlerische Beschäftigung mit den dunklen Abgründen der menschlichen Existenz wirft. Mit rund 45 Minuten Spielzeit nimmt das Notturno einen, zumindest für ein Kammermusikwerk, ungewöhnlichen Raum ein. Schoecks Biograph Chris Walton schreibt, Alban Berg habe für das Notturno lobende Worte gefunden. Das Werk wurde 1933 uraufgeführt, blieb dann aber jahrelang beinahe unbemerkt, bis Dietrich Fischer-Dieskau und das Juilliard String Quartet es 1967 wieder zur Aufführung brachten.